Auf dieser Seite geht es weiter mit der kleinen Edelsteinkunde:
IOLITH
Iolith
Dieser Edelstein ist ein veilchenblaues, dunkelblaues Silikatmineral, dass in magmatischem und metamorphotischem Gestein zu finden ist.
Er ist empfindlich auf Hitze und beim Fassen des Steines muss seine Sprödheit bedacht werden.
Der Name Iolith leitet sich aus dem Griechischen ab: „ion“ für Veilchen und „lithos“für Stein.
In der Geologie nennt sich der Iolith: Cordierit, benannt nach seinem französischen Entdecker Cordier.
Andere blaue Schmucksteine sind Saphir, Tansanit, Kyanit, Indigolith, blauer Spinell und der blaue Diamant.
Ein besonderes Merkmal zur Unterscheidung des Ioliths ist seine Mehrfarbigkeit durch unterschiedliche Lichtabsorption in verschiedenen Teilen des Steines. Er erscheint neben seiner blauen Farbe auch violett, gelb oder braun.
Er ähnelt dem Blau eines Saphirs, ohne dessen Glanz zu besitzen.
Deshalb wird er auch als „Wassersaphir“ bezeichnet.
In Sri Lanka wird er synonym Luchssaphir und in Spanien Spanischer Lazulith genannt.
Iolith - Vorkommen gibt es in Bayern, der Eifel, Nordeuropa, Italien, Afrika, Indien, Brasilien, Kanada, Sri Lanka.
Es geht die Legende, dass die Wikinger den Iolith zur Navigation verwendet haben. Wissenschaftler konnten dies bestätigen. Dünne Scheiben des Ioliths wirken wie ein Polarisationsfilter.
In der Symbolik und als Heilstein steht der Iolith für innere Harmonie und Balance oder auch für Flexibilität und gute Kommunikationsfähigkeit.
Er wird den Sternzeichen Zwilling und Jungfrau zugeordnet.
Für den 21. Hochzeitstag ist der Iolith der Edelstein der Wahl.
Mohshärte: 7-7,5
Peridot
Der grüne, durchsichtige Schmuckstein Peridot ist eine magnesiumreiche Varietät des Minerals Olivin. Die Grünschattierungen richten sich nach dem Gehalt an Magnesium, Eisen, Chrom und Nickel.
In der Steinkunde wird dieser Edelstein auch als Chrysolith bezeichnet oder seltener auch als Hawaiit oder Palladot.
Als Hawaiit werden, wie der Name schon sagt, Peridots aus Hawaii bezeichnet.
2018 „regnete“ es bei erhöhten Aktivitäten des Kilauea auf Hawaii das Vulkangestein Olivin und kleine Peridotkristalle.
Aber auch manche um die 4,5 Milliarden-Jahre-alte Meteoriten, die die Erde erreichen, enthalten Peridot - haltiges Gestein, genannt Palladots.
Sie stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
Und spannend ist, dass 2003 auch Peridotvorkommen auf dem Mars entdeckt wurde.
Im alten Rom nannte man diesen grünen, im Lampenlicht leuchtenden Stein auch „Abendsmaragd“.
Der Name „Peridot“ leitet sich wahrscheinlich vom arabischen „faridat“ = „Edelstein“, dem englischen „peridote“ = „heller Fleck“ oder dem griechischen „periodona“ = „Fülle geben“ ab.
Die ersten Peridot-Funde wurden ca. 70 n. Chr. auf der Insel Zeberget im Roten Meer nahe der ägyptischen Küste beschrieben und dieser Edelstein wurde schon im alten Testament als „goldener Stein“ erwähnt, der sich im Brustschild Aarons befand. Er soll einer der zwölf Edelsteine sein, aus denen die Grundmauern des himmlischen Jerusalems erbaut sein sollen.
Man geht davon aus, dass die Kreuzfahrer diese Edelsteine nach Europa brachten, wo sie gerne in Kirchenausstattungen und dem Schmuck von Königshäusern verwendet wurden.
Genutzt wurde der Peridot auch als religiöser Schmuckstein mit heilender und mythischer Wirkung gegen böse Geister. Auch die Piraten vertrauten oft auf die Wirkung des Peridots.
Napoleon und Cleopatra sollen den Peridot als Schutzstein, Glücksbringer und Garant für Reichtum und Schönheit geschätzt haben.
Man solle ihn als Schutz mit einem Eselshaar am linken Handgelenk tragen rät Marbodius von Rennes in seinem mythischen Werk „Liber de Lipidibus“.
Und dieser Stein soll Redegewandtheit und die Abkehr von Missgunst fördern.
Im Zeitalter des Barocks galt der Peridot als einer der Lieblingssteine.
Hildegard von Bingen (1098 – 1179) empfahl den Stein zur Reinigung des Herzens und zum Stärken der Lebenskraft.
Heutige Abbaugebiete liegen u.a. in Arizona (San Carlos Apachen Reservat), Myanmar, China, Sri Lanka, Pakistan, Afrika, Australien, Brasilien.
Ein ganz besonderer Peridot ist der „312 Carat Gem“ aus Ägypten, der im Smithsonian Institut ausgestellt ist.
Der Peridot reagiert empfindlich auf Wärme und Schwefel und er ist verhältnismäßig spröde und kann unter stärkerer Spannung Risse bilden.
Er kann gelegentlich mit anderen grünen Schmucksteinen verwechselt werden, wie Smaragd, grünem Turmalin, Chrysoberyll, Diopsid oder dem Prasiolith (Quarzgruppe).
Geburtsstein: August
Sternzeichen: Krebs, Skorpion
Hochzeit: Stein für den 15. Hochzeitstag
Mohshärte: 6,5 - 7
TOPAS
Der Topas ist ein Edelstein aus der Mineralklasse der Silikate und gehört als Fluorosilikat zu der Gruppe der Inselsilikate.
Die Namensherkunft „Topas“ wird unterschiedlich diskutiert.
Am ehesten geht der griechische Begriff „Topazos“ auf die Insel Topazios im Roten Meer zurück.
Eine andere Theorie leitet den Namen von dem Sanskrit-Wort „Tapas“ ab, welches Leuchten oder Feuer bedeutet.
Die hauptsächlichen Topas-Vorkommen liegen in Nigeria, Brasilien, Russland, Pakistan, Sri Lanka und den USA.
Der Topas ist eigentlich weltweit zu finden.
Manch einer kennt den Topas unter dem Namen „Sächsischer Diamant“ oder „Schneckenstein“. Diese Namen gehen darauf zurück, dass im 18. Jahrhundert in Sachsen der Schneckenstein-Fels die berühmteste Topasfundstelle in Europa war.
Topas-Kristalle können recht groß sein, oft werden diese Edelsteine in Größen von 100 kg gefunden. Das erklärt auch die moderaten Preise.
Der größte Topas mit 2500 kg wurde in Mosambik gefunden.
Weitere besonders große Funde sind der 1740 entdeckte „Bresilien“ mit 1640 Karat, der goldglänzende „El Dorado“ (1984) mit 31.000 Karat und der geschliffene gelbliche „American Golden Topaz“ mit knapp 22.900 Karat.
Durch die hohe Lichtbrechung im Topas entsteht eine besondere Leuchtkraft.
Die natürliche Topasfarbe ist farblos, hellblau oder ein hellgelb.
Aus Brasilien stammt zum Beispiel der gelblich-orange Imperial-Topas und aus Russland rosa bis violette Topase. Insgesamt gibt es eine große Farbvielfalt, je nach Beimengungen wie zum Beispiel Eisen, Chrom etc.
Am wertvollsten sind die rot-orangen Topase mit rosa Reflexen.
Somit kann ein Topas blau, violett, rot, gelb, braun oder farblos sein.
Auf dem Markt sind jedoch auch vielfach behandelte Topase:
Durch radioaktive Bestrahlung wird der „Swiss-Blue“ oder „London-Blue“-Farbton erreicht. Sie sind gesundheitlich unbedenklich.
Durch das Brennen von Topasen kann eine Farbveränderung von Braun Richtung Rosa erreicht werden.
Bei einem Erhitzen der Topase mit einer farbgebenden Substanz wird die Oberflächenfarbe verändert. Dies ist häufig bei grünen und pinken Topasen der Fall.
Die behandelten Topase müssen als diese gekennzeichnet sein.
Besondere Topas-Exemplare sind der „Braganza-Diamant“, der 1740 in die portugiesische Krone eingesetzt wurde. Man dachte damals es sei ein Diamant.
Königin Isabella II von Spanien trug eine mit Topasen besetzte Königskrone.
Auch ranken sich verschiedene Geschichten um den Topas.
Die alten Griechen glaubten, dass der Topas seinen Träger im Notfall unsichtbar machen könnte.
Apollo, der Gott des Lichtes, soll diesen Edelstein immer bei sich getragen haben.
In der Bibel wird er im Brustschild des Hohepriesters erwähnt und als einer der 12 Grundsteine in der Stadtmauer des himmlischen Jerusalems.
Der Topas galt im alten Ägypten als Symbol für den Sonnengott Ra und wer diesen Stein trug, dem wurde Weisheit und Macht zuteil.
In Brasilien geht die Legende, dass der Topas seine Farbe ändert und vor Gift schützt.
In Afrika wurde er zu Heilungszwecken genutzt und in Indien als Glücksbringer.
Andere Kulturen setzten ihn gegen das Böse und den Zauber ein.
Als Heilstein wurde er zur Stärkung des Auges und des Geistes genutzt.
In der Spiritualität gilt er als Stein für Selbstverwirklichung, Entfaltung und Lebensmut.
Traditionell wird der Topas zum 4. und 23. Hochzeitstag verschenkt.
Mohshärte: 8
Geburtsstein: November
Sternzeichen: Schütze, Skorpion, Wassermann