Auf dieser Seite geht es weiter mit der kleinen Edelsteinkunde:
OPALE, CHALCEDONE, SMARAGDE
OPALE
Opale werden wegen ihres schillerndes Farbenspieles als Schmucksteine verwendet. Der Opal wurde besonders gerne in der Epoche des Jugendstils verarbeitet.
Es gilt: je ausgeprägter das Farbenspiel, desto wertvoller ist meist der Opal.
Circa 95% des Opalvorkommens stammt aus Australien.
Wie wurden sie entdeckt? Wie die meisten Edelsteine durch Zufälle.
1849 wurde in Australien auf einer Rinderfarm in Tarraville ein Opal gefunden. Jedoch dauerte es noch viele Jahre bis der Abbau von Opalen begann.
In der fernen Vergangenheit, vor Millionen von Jahren, war ein Teil von Australien mit einem Binnensee bedeckt. Am Rand des Sees hat sich Sedimentgestein gebildet, in dessen Spalten und Hohlräumen sich Planzen-und Tierreste sowie siliziumhaltiges Wasser sammelte. Daraus entstanden mit der Zeit Opale. Somit ist der Opal ein Mineraloid, ein Siliziumdioxid mit einem Wasseranteil von 3-21%.
Es gibt auch Opale, die in vulkanischem Gestein unter der Einwirkung von Hitze und Druck entstehen.
Zum Beispiel die mexikanischen Feueropale stammen aus vulkanischem Gestein. Sie sind recht durchscheinend und die Farben bewegen sich zwischen Orange und Rot.
Bei der Qualität und dem Wert eines Opals spielt neben dem Farbenspiel auch die Grundfarbe eine Rolle, die durch chemische Elemente im Umgebungsgestein beeinflusst wird, wie z.B. Silber, Eisen, Kupfer, Kobalt und Nickel.
Es gibt weiße, graue, grüne, orangene, blaue und schwarze Opale.
Am Seltensten sind schwarze Opale, am häufigsten weiße und grüne.
Schwarze und dunkle Opale werden in Australien, Mexiko, Nevada und Indonesien abgebaut.
Feueropale in Mexiko und Brasilien.
Helle Opale in Australien und Brasilien.
Die erst vor 20-30 Jahren entdeckten Welo – Opale aus Äthopien sind recht transparent und hell.
Die dunklen Boulder-Opale gibt es in Queensland/Australien. Sie werden in eisenhaltigem Gestein gefunden und lassen sich nicht ganz vom Muttergestein trennen und ist dadurch etwas stabiler.
Desweiteren gibt es Moosopale, auch Dendritenopale genannt, in vielfältigen Farben unter anderem aus Westaustralien, Sambia, Tschechien, Slowakei, Österreich, Deutschland (Sachsen), Island, Frankreich, Ungarn und Peru (Andenopal). Moosopale sind nicht transparent, milchig – weiß bis braun und sind gekennzeichnet durch moosfarbene Einschlüsse.
Ein besonderer Opal ist auch der Harlekin-Opal, mit seinen kräftigen und bunten Farben.
Die legendärsten Opalfelder Australiens sind „Coober Pedy“ und „Andamooka“ in South Australia, als auch „White Cliffs“ und „Lightning Ridge“ in New South Wales.
Man geht davon aus, dass bereit in der Slowakei in der Römerzeit Opale gefunden wurden. Abgebaut wurden dort Opale in der Zeit vom 15. - 19. Jahrhundert.
Der Cabochon-Schliff wird dem Farbenspiel der meisten Opalen am ehesten gerecht. Nur der Feueropal wird auch in facettierter Form geschliffen.
2008 gab die NASA bekannt, dass sich auf dem Mars große Opalvorkommen befinden, was wiederum auf Grund der Entstehung des Edelsteines darauf hinweist, dass es früher auf dem Mars einmal Bedingungen gegeben hat, die die Entstehung von Lebensformen ermöglicht haben könnte.
Das Aussehen von Opalen kann durch Chemikalien, Hitze, Öle, Farben, Lacke verändert werden.
Es gibt auch künstlich hergestellte Opale.
Der Opal ist mit einer Mohshärte von 5,5 - 6,5 nicht sehr hart und somit recht empfindlich in Bezug auf Hitze und Verletzungen der Oberfläche. Er kann leicht zu trocken werden, Risse bekommen und verblassen. Auch zuviel Wasser führt zum Verblassen.
Es wird empfohlen ihn viel zu Tragen, um ihm Feuchtigkeit vom Körper und aus der Luft zu geben.
Der Name Opal stammt vermutlich aus dem Sanskrit Upala und leitet sich vom Lateinischen Opalus und Griechischen Opallios ab, was „kostbarer Stein“ bedeutet.
Der Opal ist seit der Antike bekannt und wurde zeitweise als wertvoller als ein Diamant eingestuft.
Ein Zitat von Plinus dem Älteren aus der “Naturalis historia“ besagt, „der Opal besitze ein besonderes Feuer…..und den purpurnen Funken des Amethystes, das Seegrün des Smaragdes und überhaupt eine unglaubliche Mischung des Lichtes…..“
Die Legenden und Sagen sprechen von einem „mystischen Opal“.
Die Ureinwohner Australiens zum Beispiel erzählen, dass in der Traumzeit der Schöpfer der Welt auf einem Regenbogen auf die Erde herabstieg und überall dort, wo er den Boden der Erde berührte, Steine anfingen zu schimmern und in den Farben des Regenbogens zu leuchten. Dies sei die Geburt der Opale gewesen.
Berühmte Opale gab es einige….
Der größte Opal Europas (2970 Karat) ist als wertvollster Edelstein der Wiener Sammlung seit ca. 1670 in der kaiserlichen Schatzkammer in Wien.
1976 wurde der „Galaxy Opal“ mit ca. 3700 Karat in Brasilien gefunden.
Im Jahre 1954 bekam Queen Elisabeth II. beim Besuch Süd-Australiens den berühmten „Andamooka-Opal“ (203 Karat) geschenkt.
Der bisher größten Opal mit knapp 7 KG (34000 Karat), genannt „Wüstenflamme von Andamooka“, stammt aus dem gleichen Opalfeld.
Berühmt ist auch der 1956 in Südaustralien gefundene „Olympic Australis Opal“ mit 17000 Karat, der nach den im gleichen Jahr stattgefundenen Olympischen Spiele in Melbourne benannt wurde.
Der wertvollste schwarze Opal ist der „Aurora Australis“ (180 Karat), der 1938 in dem australischen Abbaugebiet „Lightning Ridge“ in einem ehemaligen Meeresboden entdeckt wurde.
Der „Harlekin-Prince“ (181 Karat) stammt auch aus der „Lightning Ridge“- Region und wurde 1015 gefunden und wird heute im Natural History Museum in New York ausgestellt.
Die schwarze „Feuerkönigin“ mit einem Gewicht von 900 Karat wurde 1906 von Charlie Dunstan gefunden und zunächst nach ihm benannt. Er wechselte mehrmals den Besitzer und wurde später in „The Fire Queen“umbenannt.
Er wurde zeitweise im Chicago Museum präsentiert und landete später in der Rockefeller Sammlung.
Als Heilsteine werden die Opale bei seelischen Problemen und zur Stärkung der Psyche und des Selbstbewusstseins eingesetzt. Er gilt als wirkungsvoller starker Stein bei der Meditation und kann auf alle Chakren gelegt werden.
Sternzeichen: Fische, Krebs, Wassermann
Mohshärte : 5,5-6,5
Geburtsstein: Oktober
CHALCEDONE
Der Chalcedon ist ein faseriger Quarz, der durch Kristallisation aus silikatreichen
Lösungen in Gesteinsrissen und Hohlräumen auskristallisiert.
Der Name leidet sich wahrscheinlich vom ersten erwähnten Fundort ab, der antiken Stadt Chalkedon am Bosporus.
Chalcedone wurden bereits in der Bibel erwähnt und zwar in der Offenbarung des Johannes, die besagt, das dieser einer der 12 Edelsteine sei, die als Grundsteine der Stadtmauer des himmlischen Jerusalem verwendet wurden.
Die besagten 12 Edelsteine sind: Jaspis, Saphir, Chalcedon, Smaragd, Sardonyx, Sardion, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst.
Bereits in der Steinzeit wurden Chalcedone zur Herstellung von Werkzeug und Waffen genutzt.
Später wurden sie als Schmucksteine u.a. für Gemmen, Kameen und Siegelringe verwendet. Auch wurden Kunstgegenstände, Vasen, Schalen, Tischplatten und architektonische Zierelemente als Dekoration für Innenräume aus Chalcedonen hergestellt.
Chalcedone kommen weltweit vor, so auch in Deutschland und umgebenden Ländern.
Die Hauptförderländer sind Namibia, Türkei, Südafrika, Mosambik, Indien.
Der ursprüngliche Chalcedon ist farblos bis bläulich.
Unterschiedliche Farben entstehen durch Beimengungen von verschiedenen Mineralien.
Die rot bis orange erscheinenden Steine heißen Karneole, die intensiv Grünen Chrysopras, die Tiefschwarzen Onyx, die Braunen Sarder und die Grünlichen werden Moosachat genannt.
Wichtig ist zu erwähnen, dass man diesen Schmuckstein vor zu viel Sonne schützen soll.
Der Chalcedon hat als Heilstein eine große Bedeutung.
Er wird zum einen „Milchstein“ genannt, auch wegen seiner oft weißlichen, milchigen Erscheinungsform, da er stillenden Müttern bei der Milchbildung helfen soll.
Zum anderen wird der bläuliche Chalcedon, auch manchmal blauer Mondstein genannt, oft als „Rednerstein“ erwähnt, da er rhetorische und kommunikative Fähigkeiten verbessern soll.
Bei Problemen im Hals- und Rachenbereich sollte der Stein nahe am Hals getragen werden.
Diesem Edelstein wird eine beruhigende und Selbstvertrauen stärkende Wirkung nachgesagt. Somit soll er bei Schlafstörungen, Melancholie und Anspannung helfen. Er gilt als „Frauenstein“ wegen seiner erwähnten hormonstabilisierenden Wirkung und der Verstärkung der weiblichen Ausstrahlung.
Hildegard von Bingen (1098 – 1179) setzte Chalcedone zum Abwehren verschiedener Krankheiten ein, zur Besänftigung von Jähzorn und für Reinigungsprozesse des Körpers, Immunstärkung und zur Stabilisierung des Kreislaufs.
Der Arzt Adam Lonitzer (16.Jh.) meinte, dass dieser Stein wider den bösen Geistern, Furcht und Traurigkeit wirke.
Sternzeichen: Schütze, Wasermann, Zwillinge, Skorpion
Mohshärte: 6,5 - 7
SMARAGDE
Der Inbegriff des grünen Edelsteines ist der Smaragd. Er gehört zur Gruppe der Beryll-Steine.
Seine von hellen Gelbgrün bis zum dunklen Blaugrün reichende Farbpalette ist durch Beimengung von Chrom, Eisen und Vanadium bedingt.
Der zu den Königen der Edelsteinen gehörende Smaragd findet sich besonders in Pegmatidadern der Granite und des Gneis oder als Mineralseife in Flusssedimenten.
Die Hauptfundorte für Smaragde liegen in Kolumbien, Brasilien, Sambia, Pakistan, Afghanistan und dem Ural.
Ägypten’s Vorkommen sind mittlerweile erschöpft, sie spielten in der Antike eine große Rolle.
Möglicherweise gab es bereits im 13. Jahrhundert vor Christi Geburt in Ägypten Smaragdminen, die erst Anfang des 19. Jahrhunderts von einem französischen Forscher wiederentdeckt wurden. Ägyptische Smaragde versorgten unter anderem Herrscherhäuser im Orient, Indien und im antiken Rom.
In Europa gibt es Fundstätten im österreichischen Habachtal.
Die im Jahre 1573 von den Spaniern erbeutete Muzo – Mine in Kolumbien gilt noch heute als eine der Hauptfördergebiete.
In vielen Kulturen hatte der Smaragd eine große Bedeutung, als Symbole der Macht von Herrschern, als Glücksbringer, Grabbeigaben und Heilsteinen.
Der Name Smaragd leitet sich vom lateinischen Smaragdus und griechischen Smaragdos ab und hat vermutlich auch semitisch und hebräische Wurzeln („glänzender Stein“).
Diese Edelsteine enthalten normalerweise Einschlüsse, „Jardin“ genannt, die im Gegensatz zu Diamanten nicht preismindernd sind. Da es auch viele synthetische und bearbeitete Smaragde gibt, gelten die Jardins eher als Echtheitskriterium.
Ganz besondere Einschlüsse besitzen die Trapiche – Smaragde, welche in Form eines Wagenrades mit 6 Speichen aufweisen. Hauptsächlich findet man diese in Kolumbien.
Als Besonderheit gelten auch diese Edelsteine mit Katzenaugen-Effekt.
Eine weitere Eigenschaft ist der Pleochroismus, d.h. der Stein nimmt je nach Lichteinfall und Blickrichtung unterschiedliche Farbnuancen an.
Die Wertbestimmung richtet sich u.a. nach Farbreinheit, Helligkeit und Transparenz.
Brasilianische, kräftig grüne Smaragde erreichen teilweise höhere Preise als gleich große Diamanten.
Sambia – Smaragde sind deutlich günstiger, da das Abbaugebiet nicht so prestigeträchtig ist.
Diese beliebten Edelsteine werden meist in einem achteckigen Treppenschliff geschliffen, auch Smaragdschliff genannt.
Wenn man sich auf Suche nach einem Smaragd befindet, stößt man auf die verschiedensten
Smaragdnamen. Hier einige Beispiele: der schon o.g. Trapiche – Smaragd, der Transvaal –
Samaragd, Scoto – Smaragd, Sambia – Smaragd, russischer Smaragd, Kolumbien –
Smaragd, Brasilien – Smaragd, Bahia – Smaragd, Nova Era – Smaragd.
Welche berühmten Smaragde gibt es?
Zum Beispiel der Rockefeller – Smaragd mit nur 18 ct aus Kolumbien der 2017 für 5,5 Millionen US-Dollar versteigert wurde.
Im Gegensatz dazu erzielte der kolumbianische Stotesbury – Smaragd mit 34 ct nur eine knappe Million US-Dollar.
In der Wiener Hofburg kann man den größten geschliffenen Smaragd, der aus der Muzo – Mine gefördert und im 17. Jahrhundert zu einer Schale mit Deckel verarbeitet wurde, bestaunen.
Der Löwen – Smaragd wurde 2018 in Sambia entdeckt und hat 5500 ct.
Heilwirkung und Legenden
Eine bezeichnende Geschichte gibt es über Kleopatra und die ägyptischen Smaragde. Sie liebte diesen grünen Edelstein, erklärte ihn zu einem patriotischen Symbol und betrachtete ihn als Garant für Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit und die ewige Jugend.
Sie ließ ihr Konterfei auf Smaragde schleifen und gab sie als Geschenke.
47 vor Christi Geburt erklärte Kleopatra angeblich alle Smaragde des Landes zu ihrem Eigentum.
Hildegard von Bingen gar beschreibt diesen Edelstein als universellen Heilstein.
„Der Smaragd entsteht früh morgens bei Sonnenaufgang. Das Grün der Gräser und der Erde ist dann noch am kräftigsten, da die Luft noch kalt, aber die Sonne schon warm ist und die Gräser das Grün so begierig aufsaugen, wie das Lamm die Milch saugt. Die Hitze am Tage reicht nicht aus um das Grün zu kochen zu bringen, damit die Pflanzen Früchte tragen. Daher ist der Smaragd ein geeignetes Heilmittel bei allen Krankheiten und Schwächen des Menschen, weil die Sonne ihn gebiert und sein Stoff aus dem Grün der Luft entstammt. Wer am Herzen, im Magen oder in der Seite Schmerzen habe, soll einen Smaragd bei sich tragen damit ihm wohler werde und er ihn wärme. Wenn die Krankheiten Überhang nehmen, so soll er den Smaragd in den Mund nehmen…..“
Im Hinduismus versprechen die Smaragde Glück und Wohlbefinden.
Auch wird in anderen Hinweisen Stabilisierung von Freundschaft, Partnerschaft und Liebe versprochen sowie Hilfe bei Neuorientierung in Lebenskrisen.
Mohshärte: 7,5-8
Sternzeichen: Krebs, Waage
Geburtsstein: Mai
Hochzeitstag: 20.und 35.